KONSTANZ
9.30 Uhr I Begrüßung
Landratsamt Konstanz Benediktinerplatz 1 Vortragssaal - Prof. Dr. Andreas Schwab, Vorsitzender der Gesellschaft Oberschwaben - Landrat Zeno Danner
10 Uhr I Vorträge
- Prof. Dr. Thomas Zotz, Kloster Reichenau und das Königtum
- Prof. Dr. Harald Derschka, Reichenau und Oberschwaben
11.30 Uhr I Mittagspause
13.45 Uhr I Führungen
Vier im Viertelstundentakt stattfindende Führungen durch die Große Landesausstellung „Welterbe des Mittelalters. 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ im Archäologischen Landesmuseum von Baden-Württemberg.
REICHENAU
15.30 Uhr I Busfahrt auf die Insel Reichenau
16 Uhr I Stehempfang
Einladung zu einem Stehempfang durch Bürgermeister Dr. Wolfgang Zoll, bei schöner Witterung im Klosterhof, andernfalls im Kapitelsaal
16.45 Uhr I Kürzführungen zwei parallel stattfindende Kurzführungen durch Münster, Schatzkammer und Klostergarten
18 Uhr I Preisverleihung
Verleihung des Franz Ludwig Baumann-Preises an Amelie Bieg im Münster
19 Uhr I Busrückfahrt nach Konstanz
Kosten: 20,-/Person.
Im Preis enthalten sind Eintritte, Führungen und Busfahrt. Nach Möglichkeit passend in bar am Ausflugstag bezahlen.
Die Veranstaltung ist ausgebucht und der Anmeldezeitraum ist beendet. Sie können sich mit einer E-Mail an gesellschaft-oberschwaben@rv.de auf eine Warteliste setzen lassen.
Informationen und Adressen zur Parkplatzsituation in Konstanz:
Gründung des Klosters auf der Insel Sintlezeseiauua
Das Kloster Reichenau wurde um das Jahr 724 durch den vom irofränkischen Mönchsideal der peregrinatio (Unterwegssein zu Gott) auf der damals Sintlezeseiauua heißenden Insel im Untersee, dem südwestlichen Zipfel des Bodensees, ins Leben gerufen. Laut späterer, auf dieses Jahr gefälschten urkundlichen Überlieferung und der Reichenauer Chronik Hermanns des Lahmen von der Mitte des 11. Jahrhunderts waren an diesem Gründungsakt der für Alemannien zuständige Herzog Lantfrid, der merowingische König Theuderich IV. und der Hausmeier Karl Martell zusammen mit weiteren Adligen der Region beteiligt.
Blüte im Frankenreich
Nach einer längeren Phase der Zugehörigkeit zum Bistum Konstanz erhielt die Reichenau im späten 8. Jahrhundert den Status einer Königsabtei und wurde von Karl dem Großen und seiner Familie gefördert. Mit Abt Waldo (786–806) beginnt die Reihe bedeutender Äbte des Klosters, das damals und unter Karls des Großen Sohn und Nachfolger Ludwig dem Frommen aufblühte und mit zahlreichen Klöstern und Stiften des ganzen Frankenreichs verbrüdert war. Sein hohes Kulturniveau spiegelt sich im Wirken und Werk des gelehrten Mönchs und späteren Reichenauer Abts Walahfrid Strabo.
Schule der Buchmalerei
Im späten 10. und frühen 11. Jahrhundert, zu Zeiten der Kaiser Otto III. und Heinrich II., war das Kloster Stätte einer bedeutenden Schule der Buchmalerei, bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts erlebte das Kloster eine weitere kulturelle Blüte, repräsentiert durch Abt Bern (1008–1048) und den gelehrten Mönch Hermann den Lahmen (1013–1054). Im Investiturstreit stand die Reichenau auf Seiten der päpstlichen Reformpartei, während das benachbarte Kloster St. Gallen zu Heinrich IV. hielt.
Fälschungen und Niedergang
Im 12. Jahrhundert führten erste Einbußen der weitgespannten, vom Breisgau bis Oberschwaben reichenden wirtschaftlichen Basis zu einer rückläufigen Entwicklung des Klosters, das mit urkundlichen Fälschungen gegenzusteuern versuchte. Auch das 13. und 14. Jahrhundert brachte keinen Aufschwung, doch im 15. Jahrhundert gelang dieser ansatzweise durch den reformfreudigen Abt Friedrich von Wartenberg (1428–1453). Doch ließ sich der Niedergang des Klosters langfristig nicht aufhalten, so dass die Reichenau im Jahr 1540 in das Hochstift Konstanz inkorporiert wurde; seitdem existierte noch ein vom Konstanzer Bischof abhängiges Priorat. 1803 wurde die Reichenau im Rahmen der Aufhebung des Hochstifts Konstanz säkularisiert.